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Du hast es geschafft! Du hast das Geschichten ohne Sieger gefunden. Wir sind ein FSK-18 Crime RPG. Das heißt du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um dich anmelden zu dürfen. Wir spielen nach dem Prinzip der Ortstrennung und das gleich an zwei Orten. Einmal im verruchten Las Vegas und einmal im verregneten Washington D.C.. Unsere Mindestpostinglänge beträgt 1000 Zeichen und wir schreiben in der ersten Person Singular, im Präsens. Schau dich doch mal bei den Gesuchen um, ob wir noch irgendwo einen Badboy oder ein Teammitglied suchen. Wenn du Fragen hast, dann lies dir zuerst den Bereich Storyline durch. Sollte deine Frage dann noch immer nicht geklärt sein, oder solltest du was nicht verstanden haben, wende dich gern im Supportbereich an uns.


Female
You're special but unique
kleine Schwester - I'll protect you
Male
-
Group
BAU Washington D.C.
BAU Las Vegas
Canon
der Puppenspieler



Las Vegas

DATUM: Sonntag, 29.April 2012
WETTER: Es sind immer noch keine Wolken am Himmel. Die Temperaturen bleiben hoch auch in der Nacht. Sie liegen zwischen 18 und 24 Grad.

Washington D.C.

DATUM: Sonntag, 29.April 2012
WETTER: Die Frische vom Morgen weicht nicht. Dicke Wolken verhängen den Himmel und lassen keinen Sonnenstrahl durch, an diesem trostlosen Tag. Immer wieder gibt es Schauer, der wichtige Spuren vernichtet und die Arbeit erschwert. Die Temperaturen schwanken zwischen 8° und 12°.

Las Vegas

Jack Junior

Washington D.C.

Puppenspieler


Geschichten ohne Sieger ist eine frei erfundene Geschichte, die auf keiner bereits bestehenden basiert. Das Forum ist auf Google Chrome optimiert und ist auch mit Opera und im Mozilla Firefox sehr hübsch anzusehen. An die IE-Nutzer, selbst Schuld. ^.^

Texts and Story Steve Warren
Graphics and Codes Dean Carter
Songtext /c) by Daniel Wirtz

 

 alte Frachthalle

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4 verfasser
AutorNachricht
Dean Carter
Admin
Dean Carter



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BeitragThema: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyMo 28 Mai 2012, 08:29

alte Frachthalle Gare-d10
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Dean Carter
Admin
Dean Carter



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 07:46

Es ist still in mir, kein Geräusch von draußen.
Keine Gegenwehr, nicht mal rosa Rauschen.
Es ist still in mir, ich lösche deine Bilder.
Keine Gegenwehr.

Geschichten ohne Sieger.


Dieser verdammte Song geht mir seit Tagen nicht aus dem Kopf. Immer wieder muss ich den Refrain stumm vor mich hinsummen, die Botschaft lässt mir einfach keine Ruhe. Als heute Morgen das Telefon klingelt und man mir mitteilt, dass man die vermeintlich dritte Leiche des Puppenspielers gefunden hat, war der Song wieder da. Geschichten ohne Sieger. Wie wahr diese Textzeile doch ist. Und wie einen diese Erkenntnis fertig machen kann, wenn man sich zu sehr darauf einlässt. Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, meinem Team, samt Frischling Bescheid gegeben, und bin doch als Erster am Tatort. Was sich mir als erstes für eine Szene anbietet ist nichts Neues. Ein paar Streifen wagen, die Jungs vom NCIS, die ihr Revier markieren wollen, denn es ist immerhin eine Leiche auf dem Navygelände, und ein Wagen vom FBI. Eine schwarze Limousine. Naja. Und ich. In meinem schwarzen Impala, ganz unortodox und unangepasst. Rebellisch, wie der Captain immer gern sagt. Ich selbst halte mich nicht für rebellisch. Ich bin eben einfach ich. Und dieser Wagen gehört nun mal dazu.

Ich überlasse den Kollegen vom FBI die Diskussion mit den Agenten des NCIS und betrete die Lagerhalle, nachdem ich mir die Plastiküberzieher über meine Schuhe gestülpt und Einmalhandschuhe angezogen habe. Der Anblick, der sich mir im ersten Moment bietet ist... es gibt kein Wort dafür. Die Leiche der jungen Frau, fast noch ein junges Mädchen, ist an dünnen, schwarzen Seilen an der Decke aufgehangen. Sie trägt ein weißes Puppenkleid mit Spitze. Es ist schneeweiß. Kein Dreck, kein Blut. Wie immer hat der Puppenspieler es ihr wohl erst nach eintreten des Todes angezogen. Ihr Haar ist zu zwei ordentlichen Zöpfen nach vorn geflochten, ihre Lippen sind rot geschminkt. Puppenhaft geschminkt.

Bevor ich mich weiter umsehe bedenke ich die anwesenden zwei Ermittler, die auf die Leiche acht geben sollten, mit einem Blick, der ihnen bedeutet zu verschwinden. In den ersten Momenten bin ich gern mit der Leiche allein, damit mich nichts ablenkt und ich nichts übersehe. Als sie große Tür hinter mir ins Schloss fällt sehe ich wieder zu dem Opfer hoch. Sie ist mir noch unbekannt. Also war sie nicht auf den Bildern, die als potenzielle Opfer in Frage kämen dabei. Also noch eine Familie, deren Kind vermisst wird. Ich will nicht wissen, wer sie ist. Und doch muss ich es wissen. Kann damit aber erst beginnen, wenn Sara hier ist. Rührt jemand die Leiche an, bevor sie da ist, dann wird sie ungemütlich. Also begnüge ich mich damit den Tatort abzulaufen und zu schaun, ob mir auf den ersten Blick etwas auffällt.
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Sara Linton

Sara Linton



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 08:31

cf: South DC - FBI - Corridor

I wonder if one day that,
You'll say that, you care
If you say you love me madly,
I'll gladly, be there
Like a puppet on a string


Ausgerechnet dieses dumme Lied schwirrt mir im Kopf herum, als ich meinen Wagen vor der Halle zum stehen bringe und dem anwesenden Polizist meinen Ausweis und meine Marke zeige, die mich als Zugangsberechtigt einstufen. Ich spüre, wie in mir die Aufgeregtheit steigt, als ich aus dem Wagen steige und meinen Koffer aus dem Kofferraum hole. Es ist nicht so, dass ich irgendeinen Mörder oder irgendeine Tat mögen würde, aber wenn ich aus all meinen Fällen wählen könnte, dann würde ich sagen, dass ich das hier am grausamsten finde. Der Täter drapiert seine Opfer wie Marionetten, nachdem er sie wahrscheinlich Stunden zuvor gefoltert hatte. Die meist jungen Frauen lösen in mir ein wirklich komisches Gefühl aus. Ich weiß wie sich eine junge Frau fühlt, die ihrem Opfer hilflos ausgeliefert ist. Trotzdem muss ich das nun vollkommen ausstellen. Solche Gefühle haben Zeit bis nach der Arbeit!

Vor der Tür ziehe ich mir Plastiküberzieher über die Schuhe und schlüpfe mit meinen Händen in Einmalhandschuhe, bevor ich die Halle betrete, wo Dean schon vor der Leiche steht.
Auch diesmal empfängt mich ein Bild des Grauens. Die junge Frau hängt wie die Opfer vor ihr erneut an schwarzen Seilen. Ihr Körper ist in ein weißes, spitzenbesetztes Kleid gehüllt, ihre Haare zu zwei Schulmädchenzöpfen geflochten und ihre Lippen sind rot geschminkt. Wieder kann ich auf den ersten Blick kein Staubkorn oder Blutfleck auf ihrer Kleidung oder ihrer Haut entdecken. Anscheinend achtet der Täter genau darauf, dass sie unbefleckt blieb.
Langsam trete ich näher und seufze. ,,Jane Doe drei?“, frage ich beinah in der Hoffnung, dass wir wenigstens diesmal wissen, wessen Familie wir benachrichtigen müssen. Deans Nicken lässt meine Hoffnung jedoch sofort wieder sterben. ,,Verdammt…“, murmel ich vor mich hin, während ich den Koffer zur Seite stelle und vor das Mädchen trete. ,,Wurde sie bewegt?“, fing ich sofort mit der Arbeit an. Irgendjemand muss sie für mich runterholen, aber da ich nicht weiß, ob Dean noch irgendwas nachsehen muss, warte ich einen Moment.
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Samuel Blight

Samuel Blight



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 08:35

cf: Sams Wohnung

Das Taxi hält direkt vor der Halle, ich steige aus und bezahle den Fahrer, der prompt wendet und wegfährt.

Ein Kollege in Uniform wartet vor der Halle und sichert den Tatort, er mustert mich sofort misstrauisch. Klar, er kennt mich nicht, ich könnte jeder sein, und welcher Agent kommt schon mit dem Taxi?
Und dann fällt mir noch etwas Dummes ein: Ich habe ja noch gar keine Dienstmarke und Waffe! Wie soll ich mich denn bitte ausweisen?

Ich krame mal meinen Ausweis raus, während ich die versammelten Leute neugierig mustere. Noch bin ich mir nicht so ganz sicher welcher davon mein neuer Chef ist, und woran ich ihn erkennen dürfte.

Einige Männer in NCIS-Schutzanzügen streiten sich mit ein paar Leuten im Anzug. Von meiner Zeit als Cop bin ich mir ziemlich sicher, dass das die Feds sind. Schwarze Anzüge, einfarbige Krawatten, und sie haben diese klare Überlegenheit während sie die Navy-Cops abkanzeln. Na klar, ist ein Navy Yard, die Zuständigkeit fällt eigentlich auf den NCIS, es sei denn das hier sind Landesgrenzen übergreifende Serienmorde oder aber die örtliche Polizei bittet das FBI um Hilfe. Ich gehe mal davon aus, dass das letztere der Fall ist. Ich kenne das übliche Hick-Hack bei bedeutenden Morden zur Genüge, die letzten drei Jahre bei der Mordkomission waren voll davon. Ich habe das ganze Gezicke so leid, dass ich eigentlich gar keine Lust habe, mich an die streitenden Kollegen zu wenden. Das Problem ist, ich bezweifle dass der Cop am Eingang mich einfach in den Tatort reinlässt, ohne Dienstmarke und Dienstausweis. Das kauft der mir nie im Leben ab, würde ich an seiner Stelle jedenfalls nicht machen.

Ach was solls, Versuch ist es wert.

"Morgen, Kollege," grüße ich ihn freundlich - ich habe mir angewöhnt, zu den Kollegen in Uniform freundlich zu sein, wenn sie einen respektieren leisten sie auch bessere Arbeit - und zeige ihm erst mal meinen Ausweis. An seinem blanken Gesichtsausdruck lese ich sofort ab, dass ihm weder Name noch Foto etwas sagen. Na ganz toll. "Agent Samuel Blight, ich bin neu bei der BAU. Deswegen habe ich auch noch keinen Ausweis, wurde aber trotzdem zum Tatort beordert."

Ich sehe ihm sofort an dass er mir nicht glaubt. Klar, die Journalisten hier sind definitiv genauso gerissen wie die in New York. Wie gesagt, ich würde es mir selbst auch nicht glauben.
"Könnten Sie wenigstens reingehen und nachfragen? Mein Chef wartet auf mich..."
Während ich noch nach einem guten Argument suche, rauscht eine kleine Asiatin direkt an mir vorbei, zeigt im Vorbeilaufen Dienstmarke - FBI! - und einen Ausweis, den ich nicht wirklich erkennen kann, und will schon in die Halle eintreten.

"Entschuldigen Sie, Mam?"

Sie dreht sich zu mir um und mustert mich von Kopf bis Fuß. Trotz ihrer verspiegelten Sonnenbrille habe ich das Gefühl, dass sie mich grade zur Salzsäule erstarren lässt.
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Huang Yue

Huang Yue



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 08:36

cf: Huang Yues Wohnung

Der Taxifahrer ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht nüchterner als ich, und er glaubt, nur weil ich in Gedanken bin, wäre ich unfähig zu merken dass er einen Umweg fährt. Ziemlich kühl weise ich ihn darauf hin, dass ich mich sehr wohl auskenne, und etwas verlegen - aber höchstens ein wenig, diese Kerle werden echt immer unverschämter - schlägt er einen halbwegs geradlinigen Weg zum Navy Yard ein.

Ich wünschte ich hätte etwas länger geschlafen. Mein Kopf beginnt gerade wieder, gegen die frühe Stunde zu protestieren, aber ich reisse mich zusammen. Nur gut dass ich eine Sonnenbrille trage, ich sehe bestimmt trotz Make-up übernächtigt aus.

Endlich sind wir vor Ort, ich zahle, steige aus und begebe mich direkt zum Eingang. Im Vorbeigehen nicke ich ein paar Kollegen freundlich zu, aber die sind zu beschäftigt mit den armen Würstchen vom NCIS die sich im Bestfall eine kleine Beteiligung an unserem Fall erschnorren können, als dass sei zurückgrüßen würden.

Ich kenne den Polizist am Eingang vom Sehen, strecke ihm aber trotzdem meinen Dienstausweis mit Marke hin. Er winkt mich kommentarlos durch. Der arme Kerl, Schichtdienst am Wochenende, na da kann ich mir auch Besseres vorstellen. Vor allem da reinzugehen, statt mir stundenlang die Beine in den Bauch zu stehen und irgendwelche Anzugträger zu kontrollieren und von Journalisten, falschen Diensten und so weiter zu unterscheiden.

Doch ich komme nicht bis in die Halle, jedenfalls nicht sofort.

"Entschuldigen Sie, Ma'am?" Ich erstarre, und drehe mich ganz langsam um. Der Polizist war es nicht, der ist auch schlauer als mich mit Ma'am zu betiteln. Ich mag es zwar, für voll genommen zu werden, aber ich bin schließlich keine fünfzig.
Der Sprecher stand da und hat offenbar mit dem Streifenpolizisten diskutiert. Meine kritischen Augen überfliegen ihn von hinter der Sonnenbrille schnell, aber gründlich. Anzug von der Stange in dem er völlig deplaziert wirkt, widerspenstiges, aber kurzgeschorenes Haar, schöne grüne Augen, durchtrainierte Statur. Für einen von der Presse wahrscheinlich zu durchtrainiert, aber auf der anderen Seite könnte er ja die Ausnahme von der Regel sein. Ganz süss, wenn er mich nicht "Ma'am genannt hätte und mein blöder Kopf nicht so verflixt langsam wäre. Nicht mal die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er ein Journalist ist, will mir gerade einfallen.

"Ja?" Ich verkneife mir ein gifitges "was?" oder ein kaltes "Ma'am?!?" mit dem ich ihm sicher schön hätte Angst einjagen können, und betrachte ihn kalt. Meine Sonnenbrille verdirbt mir einen Großteil des Effekts, aber so wie er minimal schrumpft wirkt es wohl trotzdem. "Agent Blight, ich bin der Neue, ich sollte eigentlich erst morgen anfangen und habe noch keine Marke. S.A. Carter hat mich aber trotzdem zum Tatort angefordert..."

Ich bekomme eine kleine, steile Falte mitten auf meiner Stirn. Könnte sein dass er die Wahrheit sagt, so wirkt er jedenfalls, aber wenn es um menschliches Verhalten geht bin ich relativ schwach. Also akutes menschliches Verhalten, Dinge die sich nicht berechnen lassen. Könnte sein er ist einfach nur ein sehr guter Lügner. Der Neue? Ich weiß nichts von nem Neuen, wenn das stimmt, hab ich ein Memo nicht gekriegt. Der Chef ist uns ja auch keine Rechenschaft schuldig wenn er das Team erweitert.

Ich entscheide mich, lieber erst mal Carter zu fragen. Wenn ich nen Journalisten in den Tatort schleife, bringt er mich um, und zu recht.

"Warten Sie hier, Agent Blight. Ich frage ihn."

Er bekommt eine erschreckend kalte Tonlage von mir, hauptsächlich weil mein Kopf wehtut und ich gereizt bin - wegen dem Kerl hab ich grade schon wieder dreißig Sekunden eingebüsst - und fast ebenso wichtig, weil er mich "Ma'am" nennt. Herrje, ich bin jünger als er, dieser Volltrottel...

Das wiederrum macht es unwahrscheinlicher dass er die Wahrheit sagt.

Während ich nachdenke, gehe ich in die Halle, und bleibe kaum dass die Tür geschlossen ist, wie angewurzelt stehen. Der Anblick ist mit das Grässlichste, was ich live bisher sehen musste. Sogar mir bleibt da erstmal die Mathematik weg, keine Zahlen, keine Berechnungen, nur blankes Grauen.

Dann gewinnt die Profilerin wieder die Oberhand. Außer mir sind Carter und die Pathologin, Linton, im Raum.
"Guten Morgen, Sir, Doctor Linton..." Ich halte den Gruß freundlich, möglichst sachlich, aber nicht zu fröhlich. Mir wurde gesagt dass Leute es nicht mögen, wenn ich an Tatorten gute Laune versprühe, das sei nicht professionell. Obwohl dieser Raum ein wenig gute Laune bitter nötig hätte, sehe ich also davon ab.

Nachdem die beiden meinen Gruß erwidert haben, wende ich mich an Carter. "Sir, da ist ein Agent Blight draußen, behauptet er wurde von Ihnen angerufen? Er hat noch keine Dienstmarke..."

Ich deute vage in Richtung Eingang, während ich mir Überziehschuhe und Gummihandschuhe überstreife und dann weiter in die Halle, in Richtung Mordopfer, gehe.
Überziehschuhe über Pumps sind nicht gerade die beste Schuhwahl, aber wie das blitzschnelle Überstreifen einer Seidenstrumpfhose ist das nichts als Übung.
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Dean Carter
Admin
Dean Carter



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 09:44

Als Sara eintritt sehe ich auf und mustere sie. Sie sieht gut aus. Wie aus dem Ei gepellt. Wie immer. Und im Gegensatz zu mir. Auch wenn man sagt, dass man mir die Müdigkeit nicht ansieht.
Sie fragt mich ob wir wissen wer die Tote ist und es schmerzt mich den Kopf zu schütteln. Wieder sehe ich zu der hübschen Toten auf. Sie ist wirklich schön. Immer noch. Sie erinnert mich an meine Frau Kayla. Sie hat dunkles Haar, helle Haut. Es schaudert mich und ich muss mich daran erinnern, dass ich Kayla überwachen lasse. Damit ihr nicht geschieht und sie in Sicherheit ist. Ich straffe die Schultern und schüttle den Kopf.
"Nein. Ist sie nicht. Ich wollte, dass sie genauso ist, wie er sie zurückgelassen hat, bis du kommst.", erwiderte ich und trete einen Schritt zurück.
Sara ist da wie ich. Sie braucht einen Moment mit der Leiche allein. Das verstehe ich nur zu gut.

Hinter uns geht erneut die Tür auf und Yue steht kurze Zeit später neben mir. Sie klärt mich auf, draußen wartet Agent Blight. Seufzend setze ich mich in Bewegung. Ja, richtig. Noch kein Dienstausweis. Sein erster Tag wäre erst morgen. Mein Fehler. Aber das passiert, wenn ich in einem Fall stecke. Dann vergesse ich unwichtigere Dinge schon mal.

Ich laufe zur Tür, bedanke den Streifenpolizisten mit einem kurzen Blick und wende mich dann an Agent Blight. Er sieht so aus, wie auf dem Foto. Kein Journalist. Gut. Einen kurzen Augenblick beobachte ich die Leute vom FBI, immer noch diskutierend mit den Ermittlerin vom NCIS. Kopfschüttelnd wandte ich mich erneut an meinen neuen Agent.
"Verhalten Sie sich ruhig.", wies ich ihn an.Schuhschutz und Handschuhe."
Ich reichte ihm Beides und trete dann einen Schritt zurück.
"Ich bin Carter. Und unser Rotfuchs ist Sara. Nicht ansprechen, solange es diese kleine Falte auf ihrer Stirn gibt und sie die Lippen aufeinanderpresst."
Eigentlich lasse ich Frischlinge gern auflaufen, stoße sie ins kalte Wasser, aber der Anblick, der sich ihm gleich bieten wird, wird wahrscheinlich kaltes Wasser genug sein. Ich reiche ihm noch eine Tüte.
"Wenn Sie mir meinen Tatort kontaminieren, dann werden sie für den Rest des Jahres Innendienst machen.", erkläre ich und wende mich wieder ab. Ich hoffe irgendwas zu finden, was uns weiter hilft.
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Samuel Blight

Samuel Blight



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyDo 07 Jun 2012, 09:46

Eine Weile bleibe ich vor der Tür bei dem Streifenpolizist stehen, die Hände unwillkürlich in den Hosentaschen und ein wenig verunsichert, das muss ich schon zugeben. Diese Asiatin, die offenbar mit mir zusammenarbeiten wird, hat ja nicht gerade einen Clown gefrühstückt. Im Gegenteil, mit ihr ist offenbar nicht gut Kirschen essen. Das ist schade, ich mag ein gutes Verhältnis zu Kollegen und obwohl es in der Mordkomission manchmal leichte Spannungen gab, waren wir doch ein gutes Team.

Die Tür öffnet sich wieder, und ein Mann, nur wenig älter als ich selbst, kommt heraus. Er nickt dem Polizist zu, mustert mich scharf, aber nur kurz, dann nickt er auch mir zu und winkt mich rein. Er stellt sich als Carter vor, also mein neuer Chef. "Guten Morgen, Sir," gelingt es mir zu sagen bevor er auch schon weiterspricht. Seine Anweisungen sind knapp, klar, und vor allem der letzte Teil mit der Plastiktüte ist unmissverständlich. Zu Überziehschuhen und Handschuhen sage ich nichts, diese Anweisung hätte er sich sparen können. Ich bin ja nicht an meinem ersten Tatort, sondern habe an genau solchen schon öfters ermittelt.
Carter weiß, dass ich drei Jahre bei der Mordkomission in New York war. Er weiß also dass ich so einiges schon gesehen habe.

Aber trotzdem geht er davon aus dass ich mich gleich übergeben werde. Entweder er hält mich für schwach - wenn das der Fall wäre, hätte er nie meiner Versetzung in sein Team zugestimmt - oder aber der Anblick, der sich mir gleich bieten wird, ist so grauenvoll dass er diese Vorsichtsmaßnahme für angebracht hält.

Ich wappne mich innerlich für das Schlimmste, und trete hinter ihm ein.

Es kommt schlimmer. Unwillkürlich verkrampft sich meine Hand um die Plastiktüte. Ich weiß nicht was schlimmer ist: Wie sie da an der Decke hängt, präsentiert wie eine Puppe, oder dass sie noch so verdammt jung aussieht. Sie hat dunkles Haar, weiche Züge, ein wirklich nettes, hübsches Mädchen. Sie erinnert mich sehr, sehr stark an meine kleine Schwester, und sofort spüre ich, wie mein Herz ganz kalt wird. Allein die Vorstellung, jemand könnte ihr sowas antun...

Der Mund des Opfers ist knallrot, kirschrot, geschminkt. Der Blick ihrer offenen, anklagenden Augen trifft mich tief. Ich habe schon eine Menge Krankes, abgedrehtes gesehen, aber das hier ist eine ganz neue Form des Grauens.
Ich weiß instinktiv, was mein Polizisteninstinkt mir rät, und auch raten sollte: Hol' die Feds. Sofort. Die können dabei helfen. Keine Zeit für Helden.

Tja, das kann ich mir mal gleich abgewöhnen. Ich bin die Feds, das Team ist die Feds.

Carter stellt die Rothaarige als Sara vor, ich muss zugeben dass sie extrem attraktiv ist, auch wenn es pietätlos erscheint, sowas an einem Tatort auch nur zu denken. Vor allem an einem so furchtbaren. Sie heißt genau wie meine kleine Schwester. Auch das verbanne ich sofort aus meinen Gedanken.

Die Asiatin wird von Carter mit keinem Wort erwähnt. Entweder geht er davon aus, sie habe sich schon vorgestellt - weit gefehlt! - oder es ist ihm schlicht egal ob ich sie kenne und es war nur nötig, mich wegen Sara zu warnen, weil sie zu stören besonders übel gewesen wäre.

Einmal noch atme ich tief durch den Mund durch. Die Tüte werde ich zum Glück wohl nicht brauchen, dafür kenne ich mich zu gut. Ich bin nicht der Typ der sich übergibt. Alpträume, ja. Unwohlsein, ja. Übergeben, nein.

Ich falte die Tüte sorgfältig zusammen und stecke sie in meine Tasche, bevor ich vorsichtig näher trete. Sara ist offenbar damit beschäftigt, sich die Leiche ganz genau zu betrachten. Carter hat mir nicht gesagt, was ihre Funktion ist, aber so wie sie ausschließlich auf die Tote fixiert ist, rate ich mal dass sie womöglich die Pathologin ist. Dafür spricht, dass Carter ihr das Feld beim Opfer offenbar erstmal überlassen hat und dass sie schon so weit arbeitet, dass man sie nicht stören darf.

Mir fällt außerdem auf, dass die genau wie der Chef kurz angebundene Asiatin angefangen hat, die Halle abzulaufen, dabei bewegen sich ihre Lippen kontinuierlich. Sie scheint auch schon zu arbeiten, was genau sie tut, kann ich nicht sagen. Sie hat die Sonnenbrille im Raum abgenommen, und zeigt ein Paar eisblauer Augen, die von tiefen Schatten umlagert sind. Verkatert, oder mies geschlafen.
Unsere Blicke treffen sich kurz, und ich merke, dass sie mich nocheinmal kühl abschätzend prüft, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit - was auch immer die in diesem Team ist - zuwendet.

Ich soll ja keine Fragen stellen, und dabei will der Cop in mir sofort damit anfangen. Wer ist die Tote? Ihre Familie schon informiert? Wer hat sie gefunden? Wie lange liegt, falsch, hängt sie da schon? Fundort gleich Tatort? Letzteres möchte ich gerne ausschließen, aber das muss die Pathologin - oder der Pathologe, falls ich mich geirrt habe - erst noch bestätigen.
Was stimmt mit den letzten Tatorten überein, was ist anders? Ich hatte die Fallakten der letzten beiden Leichen nicht in der Hand, weiß aber dass es noch zwei Opfer gab. Ein Serienmörder, mein erster Serienmörder.

Nun, Anweisungen sind Anweisungen. Ähnlich wie die Asiatin umrunde ich die Leiche in einigem Abstand, um weder Carter noch Sara zu stören, und stelle meine eigenen Beobachtungen an. Leicht ist das nicht, das Grauen steckt mir immer noch in den Knochen und sicher sehen sie mir alle an, dass ich noch nie an einem so schlimmen Tatort war. Prima, Sam, gleich mal den Frischlingstatus etabliert. Ganz toll. Wenigstens hab ich mich nicht übergeben...

Was kann ich beisteuern? Was ist denn ungewöhnlich, außer dem Offensichtlichen?


Da fällt mir das Puppenkleid der Toten auf. Das ist sicher nicht so leicht zu beschaffen, vielleicht hat er es aus einem exklusiven Laden, oder er hat den Stoff irgendwo gekauft und es selber genäht. Ein exklusiver Laden wird nicht so oft frequentiert und man erinnert sich womöglich an den Kunden. Ein Typ der das selber nähen kann muss es irgendwo gelernt haben, auch das grenzt den Verdächtigenkreis ein. Das wäre mein erster Ansatzpunkt als Cop, sobald ich rausgefunden hätte, wer das Opfer ist und wie ihr Hintergrund aussieht.
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Sara Linton

Sara Linton



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BeitragThema: Re: alte Frachthalle   alte Frachthalle EmptyFr 08 Jun 2012, 04:50

Ich bin so auf Jane Doe konzentriert, dass ich gar nicht bemerke, wie Yue und nach ihr noch ein neuer Kerl die Halle betreten. Auf dem ersten Blick würde ich sagen, dass bei ihr alles genau wie bei den anderen Leichen ist. Jane Doe 3 scheint ziemlich jung zu sein, ist wie die anderen Opfer dunkelhaarig und hat braune mandelförmige Augen. Offensichtlich bevorzugt der Täter solche Art von Frauen, was mich für einen Moment glücklich darüber sein lässt, dass ich rothaarig bin.
Auch die anderen Merkmale, wie die Seile, die geflochtenen Zöpfe und das Kleid sind eindeutig ein Zeichen für den gleichen Täter. Ich seufze leise und drehe mich dann zum Eingang, wo die beiden Polizisten stehen, die Dean zuvor rausgeworfen hatte, als ich gerade ankam.
,,Helft mir mal!“, rufe ich ihnen zu, woraufhin sie schon angerannt kommen. Ich achte haargenau darauf, dass keine Beweise vernichtet werden, während die Polizisten die Seile losmachen und das Mädchen vorsichtig auf die Trage legen, die ich schnell näher gezogen habe. Sobald das Mädchen liegt, wechsel ich erneut meine Handschuhe und hocke mich neben sie. Vorsichtig versuche ich ihre Lippen auseinander zu schieben, wobei die Nähte nur noch deutlicher sichtbar wurden. Es sind feine und gut gezielte Stiche, die ihr, wie ich auf dem ersten Blick sagen kann, bei lebendigem Leibe zugefügt worden sind. Auch eine Parallele zu den vorherigen Opfern.
Ich fange an mir einen oberflächlichen Eindruck von ihr zu verschaffen, was aufgrund des Kleides und der Seile, die noch immer an ihrem Körper hängen nicht gerade einfach ist. Was ich eindeutig feststellen kann ist, dass die Leichenstarre langsam anfängt sich zu lösen.

Vorsichtig verschiebe ich den Ausschnitt des Kleides und begutachte ihre Schulter. Die Fäden sind offensichtlich post mortem durch den Muskel gezogen worden. ,,Dean?“, rufe ich den Chef zu mir, der daraufhin auch schon angedackelt kommt. ,,Auf den ersten Blick scheint alles genau wie bei Jane Doe 1 und Jane Doe 2 zu sein. Die Lippen wurden wie bei den Opfern zuvor bei lebendigem Leibe zugenäht…dafür hat er anscheinend dazu gelernt, was das auffädeln betrifft. Im Gegensatz zu unserem letzten Opfer sind die Löcher nicht ausgefranst. Unser Täter hat sie diesmal offensichtlich erst nach ihrem Tod aufgehängt, damit sie genau an ihrem Platz bleibt. Geschätzt würde ich sagen, dass unsere Jane Doe 3 um die 24 Stunden tot ist…genaueres kann ich dir erst nach der Untersuchung sagen.“, kläre ich ihn über alles Wichtige auf.

Ich stehe auf, ziehe mir die Handschuhe von den Händen und deute den Polizisten an, dass sie die Leiche in die Pathologie fahren können. ,,Brauchst du mich hier noch? Sonst fahre ich sofort mit und kümmere mich um alles…“
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