SHAKESPEARE WAS A JERK

„Ich wollte hoch hinaus, erfolgreich im Leben sein, Karriere machen und die Welt verändern. Hohe Ziele, die ich mir durch meine Aufnahme an der Yale University immer besser vorstellen konnte. Doch wenn ich nun auf die Zeit zurück schaue, so schäme ich mich und ärgere mich über all die Dinge, die in den letzten zwei Jahren geschehen sind, auch wenn ich dadurch vieles gelernt habe.

Obwohl ich mich an tausenden von Universitäten beworben hatte, hoffte ich speziell bei Yale auf eine Zusage. Ich war Jahrgangsbeste, beinahe überengagiert in außerschulischen Aktivitäten und konnte bereits vor meinem High School Abschluss ein Buch vorweisen. Aber trotzdem kreischte ich und tanzte durch das Haus meiner Eltern, als ich die Zusage von Yale bekam. Für mich begann nun wohl die Zeit meines Lebens. Ich studierte Literaturwissenschaft und Englisch. Autorin war mein Traumberuf und ich liebte das Universitätsleben. Wirklich, ich fand viele Freunde, hatte Spaß an meinen Fächern und wurde nach dem ersten Semester sogar in eine Stundenverbindung aufgenommen.

Im dritten Semester lernte ich ihn dann kennen: William Shakespeare. Er war ein unglaublicher Autor und Schriftsteller, wusste, wie er Charaktere und Geschichten aufbaute, um gesellschaftliche Kritik zu üben und trotzdem die Menschen zu unterhalten. Und ebenso schaffte er es auch, mich in seinen Bann zu ziehen. Ich war ihm völlig verfallen, las beinahe all seine Werke und bemerkte dabei immer mehr, wie hoch der Druck wurde. Er brachte mich dazu, mich durch Mittelchen wach zu halten, ich nahm Drogen um meine Müdigkeit vergessen zu können, stetig wurden es mehr. Ich verlor die Kontrolle und verlor mich ebenso in der Realität, in welche ich erst im Krankenhaus zurück kehrte.

Dies war mein Ende. Ich wurde der Universität verwiesen und hatte keine Chance, irgendwo neu anzufangen. Ich war ein Junkie, ein Opfer und ebenso aber auch der Täter. An dieser Universität habe ich Loyalität erfahren, Hass gespürt, Liebe empfunden und Intrigen überstanden. Sie mag nach außen eine Eliteuniversität sein, die auf Leistung aus ist, doch in Wirklichkeit ist sie wohl genauso besessen von Partys, Machtspielchen, Lügen und vor allem Spaß. Und dennoch hat sie aus mir einen Menschen gemacht, die ich einst verachtete...

Drum merke Dir ein Zitat seines Lebens: Das Schicksal liegt nicht in der Hand des Zufalls, es liegt in deiner Hand, du sollst nicht darauf warten, du sollst es bezwingen.
Nimm die Herausforderung an, stell dich deinen Ängsten, den Anforderungen und den Menschen. Doch solltest du scheitern, dann weißt du genau: Shakespeare was a jerk!“